Lieber agil?! Nachlese zum JUG Saxony Camp

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Das JUG Saxony Camp ist eine IT-Konferenz für Studierende. Es hat letzten Freitag zum ersten Mal stattgefunden. Ich hatte die große Freude als Referentin mitmachen zu dürfen. 18 Studentinnen und Studenten hatten sich zu meinem Workshop „Lieber agil?!“ angemeldet und (!) eingefunden – dem ersten Sommerwetter und vor allem dem letzten Tag der Semesterferien zum Trotz.

Zum Einstieg habe ich die Teilnehmer.innen gefragt, welche Fragen sie gern in den nächsten 3 Stunden mit mir beantworten wollen. Viele hatten erste Erfahrungen aus Projekten an der Uni oder als Werksstudierende in Scrum-Teams.

Q&A (Questions & Agilität)

Deswegen ist ein tolle Liste entstanden. Dabei ist (fast) jede Frage eine Masterarbeit wert:

  • Was bedeutet agil arbeiten?
  • Wie geht Scrum?
  • Wann ist agil sinnvoll?
  • Wo bringt agil nichts?
  • Wie können Teams als agiles Team zusammenarbeiten?
  • Wie komme ich von „eigenen“ Vorgehensweisen zu „agilen“ Vorgehensweisen?
  • Wo liegen die Schwachstellen von agilem Vorgehen?
  • Welche Probleme gibt es bei der Anwendung
  • Welche Tipps gibt es zum agilen Arbeiten?
  • Wie sorge ich für Motivation im Team?
  • Wie kann ich leiten lernen?
  • Was sind typische agile Fehler in der Praxis?
  • Wie funktioniert Agilität in der Forschung?
  • Wie funktioniert Agilität in der Unternehmensführung?
  • Ist Scrum als Planspiel möglich?
  • Wie kann ich agil dokumentieren?

Von der Produktvision zum Backlog

Nach einem kurzen Impuls zu Schlüsselkonzepten wie Cynefin, Scrum und Kanban haben wir das Ganze dann einfach kurz ausprobiert. Dazu schnell mit Hilfe von Roman Pichlers Produktvisionstafel Ideen für Produkte entwickelt, User Stories geschrieben und dann überlegt wie ein erstes Backlog daraus aussehen könnte.

Von der digitalen Eisdiele per Drohnenauslieferung bis zum seriösen Online-Recherchetool – die Bandbreite der Ideen war toll. Die daraus abgeleiteten Strategien der Studierenden, um ihr Backlog zu sortieren, übrigens auch:

  • In einem heterogenen Kundenumfeld: Wo erwarten wir am ehesten Wirtschaftlichkeit?
  • Welche Zielgruppe könnte das Produkt am ehesten „hip“ machen?
  • Was sind Schlüsselfunktionalitäten, die implementiert sein müssen?
  • Wo steckt das größte technische Risiko – wo müssen wir mit einem Test prüfen, ob es überhaupt machbar ist?

Ohne Retro wär’s nicht agil gewesen

Eine kleine Retro zum Abschluss haben wir natürlich auch gemacht (und an der Tafel schreiben übe ich noch…).

Ich habe mich sehr über die Wissbegier und Kreativität der Studierenden auf dem JUG Saxony Camp gefreut, über Lob das noch per E-Mail kam („… ein wunderbarer Workshop…“) und die vielen kritischen Fragen vor allem mit Blick auf die Implementierung von Scrum in größeren Betrieben und darauf, wie sich halbherzig angewandte Agilität schnell gegen das Team wenden kann.

Ein großes Danke ans Orga-Team von der JUG Saxony!!!